Die Weinlese im Kanton Waadt geht heute zu Ende. Schon jetzt kann die Communauté Interprofessionnelle du Vin Vaudois eine erste positive Bilanz zu diesem Jahrgang ziehen. Dank vorteilhafter klimatischer Bedingungen konnten sich die Reben aller Appellationen in einer günstigen Umgebung entwickeln. Die Erntemengen in einigen Regionen zwar leicht hinter den Prognosen zurückgeblieben, dieser Jahrgang zeichnet sich jedoch durch seine Qualität aus, so dass bei der Degustation der verschiedenen Weine tolle Überraschungen zu erwarten sind.
Ausnahmsweise können die Waadtländer Weinbauern schon Mitte Oktober das Potenzial der Weinlese beurteilen. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Grossteil der Rebsorten schon in den Weinkellern und ihre Fermentation hat begonnen. Die Communauté Interprofessionnelle erwartet eine Produktion von 25,7 Millionen Liter Wein (72 % Weisswein und 28 % Rotwein) für den ganzen Kanton. Während die Herkunftsbezeichnungen La Côte, Lavaux und Chablais zufriedenstellende Mengen melden, liegt der Ertrag der Weinberge der Côtes de l’Orbe, von Bonvillars und von Vully leicht unter den Erwartungen. Aber diese kleine Enttäuschung stellt die hervorragende Qualität der Trauben aller Weinbaugebiete nicht in Frage, die die Produktion hochwertige Weine erlauben sollte.
Die Communauté Interprofessionnelle des Vins Vaudois erklärt das vielversprechende Potenzial des neuen Jahrgangs mit „den trockenen und relativ kühlen Bedingungen im September, die sich bis in die ersten Oktoberwochen gehalten haben“. Diese günstigen Bedingungen haben zu einer der frühesten Reifungen geführt, die die Weinbauern des Kantons je erlebt haben. Die Trauben konnten ihr Wachstum in Ruhe beenden, mit hervorragender Integrität und Gleichmässigkeit. Die Trauben wurden während der Ernte nicht gestresst und die Weinlese konnte bei bestem Wetter zum optimalen Zeitpunkt ihrer Entwicklung erfolgen. In diesem Kontext liegt der Zuckergehalt zwischen „hervorragend“ und „hoch“, während die angenehmen Säuren eine perfekte phenolische Reife erreichen konnten.
Ttrotz der Frosteinbrüche im Frühjahr entsprechen die Erntemengen im gesamten Bassin Lémanique im Grossen und Ganzen den Erwartungen. Nur die roten Rebsorten liegen um 20 % unter den Prognosen: Die hohe Konzentration ihrer Beeren hat es nicht in allen Fällen erlaubt, die Produktionsquoten von fast einer Flasche pro Quadratmeter zu erreichen.